Unser Fühlen, Denken und Handeln resultiert
zu einem Großteil aus unserem Unterbewusstsein. Hier sind sowohl Glaubensmuster abgespeichert,
die durch unsere persönliche Lebenserfahrung geprägt wurden, teilweise in früher Kindheit als auch
jene, die auf Erfahrungen unserer (Groß-)Eltern beruhen, jedoch mit unserer heutigen Lebenswirklichkeit nur noch wenig zu tun haben.
Bei einer Familienaufstellung zeigen sich verborgenen Glaubensmuster, die bisher eine freie Lebensgestaltung verhindern.
Ein Beispiel für mögliche Glaubensmuster aus der persönlichen Lebenserfahrung:
Unsere Eltern waren für uns emotional nicht so erreichbar, wie wir es uns gewünscht hätten oder sind nicht ausreichend auf unsere Bedürfnisse eingegangen.
Ein möglicher Glaubenssatz, der dadurch entstehen kann:
"Ich bin nicht wichtig"
"Meine Bedürfnisse zählen nicht"
"Ich werde nicht gesehen"
"Ich werde nur geliebt, wenn ... ich Leistung bringe/brav bin/mich anpasse"
Ein mögliches Glaubensmuster, das sich dabei entwickeln kann:
Aufgrund des mangelnden Selbstwertgefühls entsteht ein Unvermögen, seine Bedürfnisse (angemessen) zu formulieren oder (an der "richtigen Adresse") einzufordern oder ein Unvermögen, sich um seine eigenen Bedürfnisse zu kümmern.
Eine Erfahrung, die einem immer wieder begegnen wird:
Ich gehe durch die Welt und treffe auf Mitmenschen, Partner, Vorgesetzte, auf die ich unbewusst meine unerfüllten Erwartungen übertrage und bin immer wieder aufs Neue verletzt und enttäuscht, wenn meine Bdürfnisse (wieder) nicht erfüllt und gesehen werden.
Ereignisse aus unserer persönlichen Lebenserfahrung, die nachhaltige Wirkungen auf uns haben können:
Geburt durch Kaiserschnitt / Komplikationen bei der Geburt
Zeit im Brutkasten
frühe Trennung von der Mutter, z.B. durch Krankenhausaufenthalt, Trennung durch Kindergarten
Trennung der Eltern
Geburt jüngerer Geschwister
traumatische Erlebnisse wie früher Tod / schwere Krankheit der Eltern, Gewalterfahrung (Vergewaltigung/Missbrauch) oder andere Erlebnisse, die nicht verarbeitet wurden
Ein Beispiel für mögliche Glaubensmuster aus dem
Familiensystem:
Eine Frau hat aufgrund ihrer Erfahrungen Glaubenssätze eintwickelt wie:
"Frauen haben nichts zu sagen"
"Erfolg gibt es nur für Männer"
"Männer sind gewalttätig"
Ohne dass sie dies jemals ausgesprochen oder ihre Erfahrungen erzählt hat, spürt ihre Tochter diese Überzeugungen. In ihrer Welt wird sie immer wieder gleiche Erfahrungen machen, die diese unbewusste innere Überzeugung bestätigen.
Weitere Ereignisse aus der Herkunftsfamilie (auch über mehrere Generationen), die nachhaltige Wirkungen auf uns haben können:
tragische Schicksale wie früher Verlust der eigenen Eltern
Tod einer Frau im Kindsbett
Krieg, Heimatverlust durch Flucht und Vertreibung
früh verstorbene Kinder, Adoption,
Abtreibung (für die Eltern, Geschwister und Kinder)
ausgeschlossene Familienmitglieder
verdrängte Gefühle wie nicht gelebte Trauer
verdrängte Verantwortung für Handlungen von Tätern, die ihre Schuld nicht anerkennen