Systemische Aufstellungen

Die Form der Aufstellung richtet sich nach dem jeweiligen Anliegen:

Familienaufstellung - Paaraufstellung - Symptomaufstellung - Organisationsaufstellung uvm.


Ablauf einer Aufstellung im Seminar

Bereits vorab führen wir telefonisch oder persönlich ein Gespräch über dein Anliegen.

Im Seminar ist es nicht erforderlich, Details über die eigene Lebenssituation ausführlich zu schildern.

Das, was du gerne preisgeben möchtest, ist völlig ausreichend.

Auch ist es nicht erforderlich, Familienangehörige mitzubringen, da wir mit Stellvertretern arbeiten.

  • Du benennst das Anliegen – wenn möglich in einem Satz (Was will ich erreichen?)

  • Ich stimme mit dir ab, für welche Personen, Symptome, Gefühle oder Ziele Stellvertreter ausgewählt werden.

  • Du wählst unter den Seminarteilnehmern die Stellvertreter aus (auch einen für dich) und positionierst diese nach deinem inneren Bild im Raum.

  • Die Stellvertreter drücken ihre Wahrnehmungen und Gefühle aus.

  • Ursachen für eigene Denk- und Verhaltensmuster zeigen sich und werden nachvollziehbar – ebenso die Dynamiken in der Familie.

  • Du selbst verfolgst die Aufstellung vom "Rand des Geschehens" und gewinnst so eine Sicht von außen.

  • Dabei beziehe ich dich bei allen Schritten mit ein.

  • Du gewinnst durch die Bilder ein verändertes Bewusstsein.

  • Der Weg wird frei, um neue Lösungswege, Sichtweisen oder Verhaltensweisen zu entwickeln.

  • Diese überprüfen wir mithilfe der Stellvertreter auf ihre Wirkung/Heilung.

  • Im Lösungsbild der Aufstellung stehst du am Ende der Aufstellung selbst an deinem Platz und erlebst die (mögliche) Veränderung.

  • Die Aufstellung wird beendet, wenn sie für dich "rund" und nachvollziehbar ist.

  • Schließlich werden die Stellvertreter in einer Dankesrunde aus ihren Rollen entlassen.

Während der Aufstellung kannst du jederzeit Fragen stellen – es ist deine Aufstellung!

 

Variante: Es kann auch vorkommen, dass du von Beginn an selbst in der Aufstellung stehst. Ebenso kann es auch vorkommen, dass ich die Stellvertreter auswähle. Die "Vor- und Nachteile" der jeweiligen Variante erläutere ich zu Beginn und wir schauen, was sich in dem Moment stimmig anfühlt. 


Was ist die Aufgabe der Stellvertreter?

  • Die Stellvertreter fühlen sich ein und schildern ehrlich ihre Wahrnehmungen: wie sie sich fühlen, wie die Anderen in der Aufstellung auf sie wirken, wer oder was bestimmte Gefühle wie Zuneigung/Ablehnung/Druck auslöst.
  • Es liegt dabei in meiner Verantwortung zu erkennen, ob diese Gefühle zu der Stellvertretung passen. Stellvertreter können hier insofern nichts "falsch" machen.
  • Es ist grundsätzlich eine Frage an die Teilnehmer, ob sie eine Stellvertretung übernehmen wollen, die man auch ablehnen kann, wenn man sich nicht danach fühlt.
  • Wer das Angebot einer Stellvertretung annimmt, erlebt oft, wie sehr die Rolle mit einem selbst zu tun hat. So hat man als Stellvertreter gleichzeitig die Gelegenheit an eigenen Themen zu arbeiten.

Wer zum ersten Mal in einer Stellvertretung ist, hat manchmal Schwierigkeiten, Gefühle auszudrücken oder ist sich unsicher, ob die Gefühle die eigenen oder der Stellvertretung zuzuordnen sind.

In unserer "nomalen Welt" sind wir es oft gewohnt, aufsteigende Gefühle sofort wegzudrücken und sie gerade nicht zu zeigen. Das führt dazu, dass wir insbesondere unangenehme Gefühle wie Wut und Trauer irgendwann nicht mehr richtig wahrnehmen und den Zugang zu unseren Gefühlen verlieren.

Stellvertretungen sind daher eine wunderbare Gelegenheit, um diesen Zugang zu Gefühlen wieder zu öffnen. So gelingt auch im Alltag ein anderer Umgang mit unseren Gefühlen und Reaktionen.

Insofern wirken Aufstellungen für Stellvertreter wie ein "emotionales Trainingslager" auf dem Weg der Selbsterfahrung.

 

Zudem entsteht durch die Empathie aus der Rolle im System heraus ein tiefes Verständnis des Gesamtzusammenhangs.

Die Teilnehmer erleben eine Verbundenheit, die die gesamte Gruppe während des Seminars trägt.